Projects

Ongoing projects

 

Was ist nötig, um Menschen mit Behinderung erfolgreich in einen Betrieb zu vermitteln? Diese Frage stellt sich der Verein UN-Konventionell e.V., der vor allem Werkstätten für Menschen mit Behinderung zum Übergang der Beschäftigten in einen Betrieb berät. Gefördert von der Aktion Mensch hat der Verein nun gemeinsam mit der THWS ein Projekt gestartet, das wichtige Informationen für die Vermittlungstätigkeit von Fachdiensten systematisieren und zugänglich machen sowie Handlungsempfehlungen erarbeiten will.

Hierfür werden bei erfahrenen Fachdiensten, Informationen zu unterschiedlichen Aspekten der Vermittlungstätigkeit (z.B. Strukturen, Hilfsmittel, Materialien und Methoden) erhoben, die Ergebnisse aufbereitet und online zur Verfügung gestellt. Diese Online-Sammlung soll neuen Fachdiensten die Gründung und Strukturierung erleichtern und bereits etablierten Diensten dabei helfen, ihre Arbeit - speziell mit Klienten, die nicht zur engeren Zielgruppe der Dienste gehören - zu optimieren. Aus den gesammelten Informationen sollen zudem Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, die eine optimierte und effektivere Vermittlung bzw. Übergang von Menschen mit Behinderung in Tätigkeiten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt unterstützen sollen. Neben Fachdiensten sollen auch Ausbildungsstätten, Fachschulen und Hochschulen von den Ergebnissen des Projekts profitieren können.

Die Erhebung der Informationen bei den Fachdiensten und Aufbereitung der Ergebnisse erfolgt durch die THWS unter Leitung von Prof. Dr. Dieter Kulke und Lukas Niederwieser.

Kontaktpersonen am IFAS: Prof. Dr. Dieter Kulke (Projektleitung), Lukas Niederwieser

Kooperationsbeteiligte: UN-Konventionell Netzwerk für Sozialraum-Arbeit e.V., Bundesarbeitsgemeinschaft Unterstützte Beschäftigung

Projektlaufzeit: 2024 – 2025

FörderungAktion Mensch über UN-Konventionell Netzwerk für Sozialraum-Arbeit e.V.

Weitere Informationen zu dem Projekt und zur Arbeit des UN-Konventionell gibt es auf der Vereinswebseite www.un-konventionell.info 

"Healthy studies at THWS" is a prevention project funded by AOK Bayern with the aim to implement, evaluate and further develop a student health management at THWS. We strive to create a contact point at both THWS locations (Würzburg and Schweinfurt) that are close to campus, and which students can contact with all questions on mental, physical and social health for support and referral to the competent contact persons. Another major focus of the project is to create a network of internal and external parties like lecturers and service points. The team consists of one psychologist and two social workers and is located at the IFAS.

The thematic focuses of the project are health promotion, the communcation of information, networking and the promotion of existing structures, e.g. by educating programme advisors. The tasks particularly include prevention of mental, physical and social health issues, support and referral of students, and the bridging of waiting periods. Upon request, the contacts with students can also be anonymous and digital, which offers students the opportunity to find accessible help and assistance with their problems. Group offers and targeted PR work aims to continuously spread the topic throughout THWS. In an evaluation accompanying the process, relevant findings of the practical work are scientifically examined over the project period.

Contact persons at the IFAS: Prof. Dr. Neuderth (project management), Prof. Dr. Löbmann (project management), Jessica Thätz, Lisa Demar, Roxana Schweighart

Cooperation partners: AOK Bayern; AOK head offices of Würzburg and Schweinfurt

Project period: 2022 – 2024

Funding: AOK Bayern (funding according to the Prevention Act §§ 20, 20a SGB V)

For further information, please see the project website

Completed projects

Das St. Josefs-Stift in Eisingen ist eine große Komplex-Einrichtung der Behindertenhilfe mit rund 500 Klientinnen und Klienten und über 630 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mit mehreren Standorten im Kreis Würzburg, Aschaffenburg und Kitzingen bietet es Einrichtungen und Dienste für Menschen mit Behinderung an. Zu den Angeboten gehören eine Förderstätte und eine Werkstatt für behinderte Menschen, verschiedene Wohnangebote in der Zentraleinrichtungen in Eisingen und in kleineren gemeinschaftlichen Wohnformen, sowie als ambulant unterstütztes Wohnen in der eigenen Wohnung oder in Wohngemeinschaften. Verschiedene Angebote wie z.B. ein VHS-Programm, Fortbildungen oder Gottesdienste leisten in den Zentralenrichtungen einen Beitrag zu einer sogenannten inversen Inklusion (einer richtungswechselnden Integration) in dem Sinn, dass viele Menschen aus dem regionalen Umfeld und der Standortgemeinde zu solchen Anlässen in die Einrichtung kommen.

In einer solchen Einrichtung stellt sich eine Vielzahl von ethischen Fragen, die die verschiedensten Lebensbereiche und Akteure betreffen und die professionell bearbeitet werden sollen (Moser/Horster 2012). Bisherige Forschungen zeigen deutlich, dass moralisches und ethisch reflektiertes Handeln in den Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit von vielen Faktoren abhängig ist, wie individuellen Einstellungen, einer Organisationskultur, der ‚Binnenmoral’ von Teams und Arbeitsgruppen und anderen Faktoren (Banks 2012; Kohlfürst 2016). Eine wichtige Rolle spielen dabei auch fixierte und verbindliche Grundsätze wie z.B. Leitbilder oder ethische bzw. pädagogische Leitsätze, codes of ethics, auch wenn diese in der Praxis bei den Praktikerinnen und Praktikern oft gar nicht bekannt sind (Como-Zipfel/Kohlfürst/Kulke 2019).

Um nun sein pädagogisches Profil, seine pädagogischen Leitsätze und Formen ethischer Unterstützung und Entscheidungsfindung weiterzuentwickeln und weiter zu professionalisieren, plant das St. Josefs-Stift eine umfassende Weiterentwicklung und greift dafür die Erfahrungen und Wünsche seiner pädagogischen Fachkräfte auf. Dieser Prozess begann 2019 mit moderierten Ethiktagen zur Reflexion der eigenen Haltung aus dem Blickwinkel ethischer Fragestellungen; der Diskussion zu einem Thema aus den Bereichen Umgang mit Risiko und Süchten, Individualität (Privatsphäre) und Gemeinschaft, Sexualität und Beziehungen sowie Konfliktbewältigung; und Umbrüche und Veränderungen.

Gemeinsam mit den Angehörigen der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften Prof. Dieter Kulke, Anna-Lisa Klages, Prof. Como-Zipfel wurde ein Format entwickelt, den Prozess „Ethik konkret“ in einem Lehrforschungsprojekt als Fallstudie wissenschaftlich zu begleiten. Aufbauend auf dem bereits vom St. Josefs-Stift erarbeiteten Material (Leitlinien u.a.) forschen Studierende im Qualitativen Forschungsprojekt (Masterstudiengang Soziale Arbeit) unter der Leitung u.g. Ansprechpartnerin und Ansprechpartner am IFAS mit qualitativen Methoden im St. Josefs-Stift. Im Sinne eines multiperspektivischen Ansatzes und partizipativer Forschung befragen Projektgruppen Menschen mit Beeinträchtigung in verschiedenen Positionen und Funktionen. Sie wenden sich auch an pädagogische Mitarbeitende aus den Bereichen Wohnen, Arbeit und den Fachdiensten, die Projektverantwortlichen des St. Josefs-Stift, die Vorstandsmitglieder, externe Experten und weitere Beteiligte, so dass ein umfassender Blick auf den Umgang mit ethischen Fragstellungen gewonnen werden kann. Aufgrund der engen und vertrauensvollen Kooperation mit dem St. Josefs-Stift können so umfassende und differenzierte Daten zu sensiblen Aspekten Sozialer Arbeit gewonnen werden.

Nach den Erhebungen und der Transkription der Interviews wird das Lehrforschungsprojekt im Wintersemester 2020 mit der Auswertung und Analyse der erhobenen Daten fortgesetzt. Dabei werden verschiedene Ansätze und Methoden der qualitativen Sozialforschung und Datenanalyse wie Grounded Theory, qualitative Inhaltsanalyse, wissenssoziologische Diskursanalyse, Situationsanalyse und hermeneutische Verfahren zur Anwendung kommen. Ziel der Analysen ist, die Bedeutung ethischer Fragestellungen, den Umgang damit und die Folgen davon aus verschiedenen Perspektiven zu rekonstruieren. Anschließend wird gemeinsam erarbeitet, wie das St. Josefs-Stift die Ergebnisse des Forschungsprojektes in die Weiterentwicklung der pädagogischen Leitsätze und von Formen der Bearbeitung ethischer Fragestellungen einfließen lassen kann. Nach Abschluss des Lehrforschungsprojektes wird geprüft werden, inwieweit die Qualität der Daten eine weitere vertiefte Auswertung und Qualität der Daten nahelegt und das Projekt mit dem Ziel, übertragbare Erkenntnisse zu gewinnen fortgesetzt werden kann.

Kontaktpersonen am IFAS: Prof. Dr. Dieter Kulke (Projektleitung), Anna-Lisa Klages, Prof. Dr. Frank Como-Zipfel

Kooperationsbeteiligte im St. Josefs-Stift: Nike Klüber (Fortbildung), Carsten Schulz (Wohnbereichsleitung), Andreas Ullherr (pädagogische Gesamtleitung Wohnen)

Projektlaufzeit: 2020 – 2022

Förderung: aus Eigenmitteln

In den modernen Leistungsgesellschaften haben in vielen Branchen die Fehltage, das Auftreten von Erwerbsunfähigkeit und Frühverrentungen aus psychischen Gründen zugenommen. Sozialarbeitende sind in ihrer Berufsausübung den besonderen Beanspruchungen der Interaktionsarbeit sowie des Tripel-Mandats mit seinen teilweise widersprüchlichen Anforderungen ausgesetzt. Ein quantitatives Forschungsprojekt an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) untersucht vor diesem Hintergrund, wie es Sozialarbeitenden in verschiedenen Handlungsfeldern gesundheitlich geht, welchen beruflichen Beanspruchungen sie ausgesetzt sind und welche Bewältigungsstrategien sie wählen. Eine weitere Zielsetzung der Online-Umfrage mit 1.273 Teilnehmenden ist es herauszufinden, welche Konstellationen bei Fachkräften der Sozialen Arbeit das Burnout-Risiko beeinflussen.

Die bisher vorliegenden Studien zum Burnout-Risiko und zur Gesundheit von Fachkräften der Sozialen Arbeit basieren auf relativ kleinen Fallzahlen und sind oft auf spezielle Substichproben beschränkt. Vor dem Hintergrund dieser Forschungsdefizite wurde die Gesundheitsstudie der FHWS konzipiert. Diese bezieht sich auf Fachkräfte der Sozialen Arbeit, die in Deutschland aktiv erwerbstätig sind und geht den folgenden zentralen Forschungsfragen nach:

  • Gibt es Unterschiede hinsichtlich des Auftretens von gesundheitlichen Belastungen bei Sozialarbeitenden in unterschiedlichen Handlungsfeldern und Kontexten?      
  • Welche Gruppen weisen erhöhte Burnout-Risiken auf?
  • Wie ist es um das Gesundheitsverhalten der Sozialarbeitenden bestellt?

Der Fragebogen umfasst u.a. Fragen zu Merkmalen des aktuellen Arbeitsplatzes, zu beruflichen Belastungen, Beanspruchungen und Bewältigungsressourcen, zum Gesundheitszustand und -verhalten, zum Burnout-Level sowie zur Zufriedenheit mit verschiedenen Lebensbereichen. Die Befragung war von November 2019 bis Februar 2020 online ausfüllbar, insgesamt haben 1.273 Sozialarbeitende aus allen Bundesländern und verschiedenen Handlungsfeldern in diesem Zeitraum an der non-probabilistischen Stichprobe teilgenommen.

Im Frühjahr 2021 wurde die oben skizzierte quantitative Erhebung durch eine qualitative, leitfadengestützte Studie mit 25 Fachkräften ergänzt.

Kontaktperson am IFAS: Prof. Dr. Tanja Mühling

Projektlaufzeit: 2019 - 2021

Finanzierung: aus Eigenmitteln