Projekte
Laufende Projekte
Voices from Palestinian Exiles (VOPE)


Die Situation palästinensischer Flüchtlinge gilt als die am längsten verschleppte und wohl auch komplexeste und sensibelste auf der Welt. Das Recht auf Rückkehr oder Kompensation ist völkerrechtlich verankert. Das Projekt “Voices from Palestinian Exiles (VOPE)” will den Stimmen der Betroffenen Gehör und einer positiven Vision Geltung verschaffen. Diese soll sich auf eine valide rechts- und sozialwissenschaftliche Grundlage stützen. Das Projekt führt Hochschulen, Studierende, Graduierte, akademischen Nachwuchs und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Hochschulen von sieben arabischen Ländern und Deutschland in einen intensiven wissenschaftlichen und persönlichen Austausch. Für alle Beteiligte ist es zugleich eine Auseinandersetzung mit sich selbst, mit der Gruppe, mit der Wissenschaft und der Praxis, den eigenen und fremden Perspektiven und Werten. Dieser Dialog zielt auf das derzeitig und absehbar schwierigste Thema im deutsch-arabischen Diskurs, das aufgrund der Aktualisierung des Nahostkonflikts jahrzehntelange Annäherungen zu zerstören droht. Umso notwendiger ist das Überwinden aktueller Sprachlosigkeit.
Kontaktperson am IFAS: Prof. Dr. Ralf Roßkopf (ralf.rosskopf[at]thws.de)
Förderung: DAAD mit Mitteln des Auswärtigen Amts (AA).
Konflikt-, krisen- und unsicherheitsgetriebene Migration in und aus dem Nahen Osten (MigME)

Seit Jahrzehnten leidet der gesamte Nahe Osten unter Konflikten, Krisen und Unsicherheit. Die aktuelle Krise bringt die Region an den Rand des Abgrunds. Dies hat zu massiven Vertreibungen, einem ständigen Strom von Zwangsmigranten in die Nachbarländer und einer Hoffnungslosigkeit in der Bevölkerung geführt, die sie dazu treibt, selbst anderswo ein besseres Leben zu suchen. Da die wirtschaftlich angeschlagenen Länder der Region noch immer mit der Aufnahme der verstetigten Flüchtlingsbevölkerung aus der Vergangenheit zu kämpfen haben und es kaum legale Möglichkeiten gibt, den Migrationsdruck in andere Länder abzuleiten, könnte dies zu neuen unkontrollierten Massenfluchtbewegungen, weiteren humanitären Tragödien oder sogar zu einer Destabilisierung der gesamten Region führen.
Das Projekt im Jahr 2025 gilt als Auftakt für entsprechende Forschungsarbeiten mit folgenden Zielen:
- Zusammenfassung der Auswirkungen der Krise im Nahen Osten im Zusammenhang mit Vertreibung und Migration.
- Untersuchung der aktuellen Lebensbedingungen von Vertriebenen und Zwangsmigranten sowie der normalen Bevölkerung in der Region, am Beispiel der Region Kurdistan im Irak.
- Empirische Analyse der Wünsche von Vertriebenen und Zwangsmigranten sowie der normalen Bevölkerung in der Region, zu bleiben, weiterzuziehen oder zurückzukehren.
- Ableitung möglicher Auswirkungen der Ergebnisse für die Migranten, die derzeitigen Aufnahmeländer und die künftigen Transit- und Zielländer.
- Schlussfolgerungen zu Maßnahmen, die zur Verhinderung weiterer humanitärer Tragödien ergriffen werden müssen.
Das Projekt gliedert sich in eine Phase der Faktenermittlung in der kurdischen Region des Irak und eine Konzeptionsphase, in der zusätzliche Partner und mögliche Finanzierungsquellen gesucht werden.
Kontaktperson am IFAS: Prof. Dr. Ralf Roßkopf (ralf.rosskopf[at]thws.de)
Förderung: Bayerische Forschungsallianz aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst
International Social Work from Crisis to Sustainable Futures (ThRIvE)
Das DAAD geförderte Projekt ThRIvE (International Social Work from Crises to Sustainable Futures - Thinking from the Future, Recognizing & Interconnecting the Past, vital Embodiment in the Present), unterstützt und kreiert den internationalen, wissenschaftlichen Austausch über Internationale Soziale Arbeit im Kontext von Krisen. Es basiert auf einer Zusammenarbeit zwischen der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) in Deutschland, der Modern University for Business and Science (MUBS) im Libanon und der German Jordanian University (GJU) in Jordanien. Im Rahmen des Projektes wurden in dieser trinationalen Kooperation Formate zur interkulturell kompatiblen Resilienzförderung entwickelt und umgesetzt, verschiedene zukunftsorientierte Mobilitäten und Summerschools in Präsenz und in blended-learning Formaten durchgeführt und Forschungsarbeiten initiiert, absolviert und verbreitet, die sich mit dem Thema Internationale Soziale Arbeit, Krisenresilienz und Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Dazu gehört auch, dass bisher nicht sichtbares Wissen aus der sozialarbeiterischen Praxis in der Krisenregion des Libanons ausgegraben und zukünftigen Sozialarbeitenden sowie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Kontaktperson am IFAS: Prof. Dr. Hannah Reich
Kooperationsbeteiligte: Modern University for Business and Science (MUBS), Libanon, German Jordanian University (GJU), Jordanien
Projektlaufzeit: 2023-2025
Förderung: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD), Auswärtiges Amt
Weitere Informationen auf der Projektwebseite
Vergangene Projekte
International Social Work Acting in Crises – Attitude Matters (AttiMa)
Mit dem Projekt „International Social Work Acting in Crises – Attitude matters“ wird der internationale und wissenschaftliche Austausch zwischen der FHWS/THWS, der Modern University for Business & Science (MUBS) im Libanon und der German Jordanian University (GJU) in Jordanien weiter entwickelt und ausgebaut. Im Projekt geht es um die professionelle Weiterentwicklung der Internationalen Sozialen Arbeit, die sich in Anbetracht der globalen Herausforderungen, Krisen, Kriegen und Katastrophen stärker international, kulturell-sensibel und krisenresilient aufstellen muss. Das Projekt wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) unter der Programmlinie „Deutsch-Arabische Transformationspartnerschaften 2021-2022“ mit Mitteln des Auswärtigen Amts (AA) gefördert.
Fachkräfte in der Sozialen Arbeit stehen vor großen Herausforderungen im Umgang mit widersprüchlichen Imperativen und unsicheren Kontexten, die durch zunehmende wirtschaftliche Unterschiede, ökologische, wirtschaftliche und gesundheitliche Krisen wie auch verschiedener Formen gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit und gewalttätigem Extremismus geformt werden. In dieser Zeit globaler Krisen muss die Sozialarbeit ihr methodisches Repertoire erweitern und auch ihre Arbeits- und Unterrichtspraktiken ausbauen und anpassen. Das Projekt trägt durch seine Maßnahmen zur Kompetenzentwicklung und Professionalisierung der Internationalen Sozialen Arbeit bei. Einerseits durch die konkrete Kompetenzförderung von Studierenden und dem akademischen Mittelbau durch fachlichen und interkulturellen Austausch. Anderseits ist das Ziel Lehrformate zu entwickeln, die auch in online/ blended-learning Formaten Interaktivität, Partizipation und Teilhabe, sowie persönlichen Austausch ermöglichen. Darüber hinaus beabsichtigt das Projekt den akademischen Nachwuchs zu fördern und Erfahrungen der Sozialen Arbeit in Krisen und Konflikten am Beispiel der Sozialen Arbeit im Libanon herauszuarbeiten. Zudem wird eine nachhaltige Vernetzung und Zusammenarbeit der beteiligten Hochschulen untereinander vorangetrieben, um langfristig Strukturen für Lehr- und Forschungskooperationen zwischen Deutschland, dem Libanon und Jordanien zu etablieren.
Kontaktpersonen am IFAS: Prof. Dr. Hannah Reich, Lisa Mends M.A. (Doktorandin)
Kooperationsbeteiligte: Provost Dr. Nael H Alami (MUBS, Libanon); Aimée Ghanem (Doktorandin & Freie Wissenschaftlicher Mitarbeiterin im Libanon); Prof. Dr. Christine Hildebrandt, Dr. Bader Madi & Farah Al Hamouri (GJU, Jordanien)
Projektlaufzeit: 2021-2022
Förderung: Deutscher Akademischer Austausch Dienst (DAAD), Auswärtiges Amt (AA)
LOSWAC - Localisation of Social Work in Arab Countries
Eine lokalisierte Soziale Arbeit zu lehren und zu praktizieren ist von hoher Relevanz, um auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Menschen vor Ort und dessen Umwelt eingehen zu können, da nur eine lokalisierte, also kontext-bezogene und auf die lokalen Gegebenheiten ausgerichtete Profession wirklich zielgerichtet sein kann. Das Projekt LOSWAC wurde gemeinsam von vier Partnerhochschulen und -Universitäten aus Jordanien (German Jordanian University und Yarmouk University), dem Libanon (Lebanese University) und Deutschland (FHWS/THWS) initiiert, um die Lokalisierung der Sozialen Arbeit in den arabischen Ländern voranzutreiben. Das Projekt ist eine Weiterführung der bestehenden Kooperation zwischen den Forschungseinrichtungen, die durch den Deutschen Akademischen Austausch Dienst (DAAD) „DAAD Transformationspartnerschaft Programm 2019-2020“ und das Deutsche Außenministerium gefördert wird.
Zentral ist im Projekt der hohe Bedarf an Lokalisierungsstrategien von Theorien und Methoden der Sozialen Arbeit im arabischen Kontext. Oft haben arabische Länder westliche Sozialarbeit ohne angemessene Anpassung an den arabischen Kontext und ohne angemessene Integration indigenen Wissens in die Theoriebildung übernommen. Darüber hinaus fehlt es der Arabischen Sozialen Arbeit oft an Strukturen für wissenschaftliche Forschung und Wissenstransfer. Junge Akademikerinnen und Akademiker sind in der arabischen Sozialarbeit knapp und meist in westlichen statt in arabischen Staaten akademisch sozialisiert. Dies stellt einen Engpass für die Entwicklung der Sozialen Arbeit im arabischen Raum dar. In unserem Projekt erfassen wir die Potenziale und Herausforderungen der Lokalisierung in den arabischen Ländern und kreieren ein wissenschaftliches Netzwerk sowie eine Plattform für den entsprechenden Diskurs aufbauen. Dafür haben wir ein Forschungscluster initiiert, halten internationale Konferenzen in den beteiligten Ländern und fördern den Austausch von Studierenden. Angestoßen durch die Corona Pandemie befassen wir uns inzwischen auch mit lokalisierten Digitalisierungsmaßnahmen für die Lehre der Sozialen Arbeit.
Kontaktpersonen am IFAS: Prof. Dr. Hannah Reich, Stefanie Witter M.A.
Kooperationsbeteiligte: Prof. Dr. Christine Hildebrandt, Da'ad Nazzal (beide German Jordanian University), Prof. Dr. Ayat J.J. Nashwan, Fida'a Hussein (beide Yarmouk University, Jordanien), Prof. Dr. Rania Mansour, Aimee Ghanem (beide Lebanese University)
Projektlaufzeit: 2019-2020
Förderung: Deutscher Akademischer Austausch Dienst (DAAD), Deutsches Außenministerium
Weitere Informationen auf der LOSWAC-Homepage