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Laufende Projekte

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Die Situation palästinensischer Flüchtlinge gilt als die am längsten verschleppte und wohl auch komplexeste und sensibelste auf der Welt. Das Recht auf Rückkehr oder Kompensation ist völkerrechtlich verankert. Das Projekt “Voices from Palestinian Exiles (VOPE)” will den Stimmen der Betroffenen Gehör und einer positiven Vision Geltung verschaffen. Diese soll sich auf eine valide rechts- und sozialwissenschaftliche Grundlage stützen. Das Projekt führt Hochschulen, Studierende, Graduierte, akademischen Nachwuchs und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Hochschulen von sieben arabischen Ländern und Deutschland in einen intensiven wissenschaftlichen und persönlichen Austausch. Für alle Beteiligte ist es zugleich eine Auseinandersetzung mit sich selbst, mit der Gruppe, mit der Wissenschaft und der Praxis, den eigenen und fremden Perspektiven und Werten. Dieser Dialog zielt auf das derzeitig und absehbar schwierigste Thema im deutsch-arabischen Diskurs, das aufgrund der Aktualisierung des Nahostkonflikts jahrzehntelange Annäherungen zu zerstören droht. Umso notwendiger ist das Überwinden aktueller Sprachlosigkeit.

 The situation of Palestinian refugees is considered to be the most protracted, most complex and most sensitive in the world. The right to return or compensation is enshrined in international law. The “Voices from Palestinian Exiles (VOPE)” project aims to make the voices of those affected heard and to promote a positive vision. This vision is to be based on a valid legal and social science foundation. The project brings together universities, students, graduates, young academics and scientists from universities in seven Arab countries and Germany in an intensive scientific and personal exchange. For all involved, it is also a process of self-reflection, of engagement with the group, with science and practice, with one's own and foreign perspectives and values. This dialogue addresses what is currently and foreseeably the most difficult topic in German-Arab discourse, which, due to the escalation of the Middle East conflict, threatens to destroy decades of rapprochement. Overcoming the current speechlessness is all the more necessary.

International Social Work from Crisis to Sustainable Futures - Thinking from the Future, Recognizing & Interconnecting in the Past, Virtual & embodied Empowerment in the Present

(Prof. Dr. Hannah Reich, gemeinsam mit der Modern University for Business & Science, Libanon, und der German Jordanian University, Förderung: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD), Auswärtiges Amt (AA), Laufzeit: 2023-2025)

Weitere Informationen auf der Projektwebseite

Vergangene Projekte

Mit dem Projekt „International Social Work Acting in Crises – Attitude matters“  wird der internationale und wissenschaftliche Austausch zwischen der FHWS/THWS, der Modern University for Business & Science (MUBS) im Libanon und der German Jordanian University (GJU) in Jordanien weiter entwickelt und ausgebaut. Im Projekt geht es um die professionelle Weiterentwicklung der Internationalen Sozialen Arbeit, die sich in Anbetracht der globalen Herausforderungen, Krisen, Kriegen und Katastrophen stärker international, kulturell-sensibel und krisenresilient aufstellen muss. Das Projekt wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) unter der Programmlinie „Deutsch-Arabische Transformationspartnerschaften 2021-2022“ mit Mitteln des Auswärtigen Amts (AA) gefördert.

Fachkräfte in der Sozialen Arbeit stehen vor großen Herausforderungen im Umgang mit widersprüchlichen Imperativen und unsicheren Kontexten, die durch zunehmende wirtschaftliche Unterschiede, ökologische, wirtschaftliche und gesundheitliche Krisen wie auch verschiedener Formen gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit und gewalttätigem Extremismus geformt werden. In dieser Zeit globaler Krisen muss die Sozialarbeit ihr methodisches Repertoire erweitern und auch ihre Arbeits- und Unterrichtspraktiken ausbauen und anpassen. Das Projekt trägt durch seine Maßnahmen zur Kompetenzentwicklung und Professionalisierung der Internationalen Sozialen Arbeit bei. Einerseits durch die konkrete Kompetenzförderung von Studierenden und dem akademischen Mittelbau durch fachlichen und interkulturellen Austausch. Anderseits ist das Ziel Lehrformate zu entwickeln, die auch in online/ blended-learning Formaten Interaktivität, Partizipation und Teilhabe, sowie persönlichen Austausch ermöglichen. Darüber hinaus beabsichtigt das Projekt den akademischen Nachwuchs zu fördern und Erfahrungen der Sozialen Arbeit in Krisen und Konflikten am Beispiel der Sozialen Arbeit im Libanon herauszuarbeiten. Zudem wird eine nachhaltige Vernetzung und Zusammenarbeit der beteiligten Hochschulen untereinander vorangetrieben, um langfristig Strukturen für Lehr- und Forschungskooperationen zwischen Deutschland, dem Libanon und Jordanien zu etablieren.

Kontaktpersonen am IFAS: Prof. Dr. Hannah Reich, Lisa Mends M.A. (Doktorandin)

Kooperationsbeteiligte: Provost Dr. Nael H Alami (MUBS, Libanon); Aimée Ghanem (Doktorandin & Freie Wissenschaftlicher Mitarbeiterin im Libanon); Prof. Dr. Christine Hildebrandt, Dr. Bader Madi & Farah Al Hamouri (GJU, Jordanien)

Projektlaufzeit: 2021-2022

Förderung: Deutscher Akademischer Austausch Dienst (DAAD), Auswärtiges Amt (AA)

Eine lokalisierte Soziale Arbeit zu lehren und zu praktizieren ist von hoher Relevanz, um auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Menschen vor Ort und dessen Umwelt eingehen zu können, da nur eine lokalisierte, also kontext-bezogene und auf die lokalen Gegebenheiten ausgerichtete Profession wirklich zielgerichtet sein kann. Das Projekt LOSWAC wurde gemeinsam von vier Partnerhochschulen und -Universitäten aus Jordanien (German Jordanian University und Yarmouk University), dem Libanon (Lebanese University) und Deutschland (FHWS/THWS) initiiert, um die Lokalisierung der Sozialen Arbeit in den arabischen Ländern voranzutreiben. Das Projekt ist eine Weiterführung der bestehenden Kooperation zwischen den Forschungseinrichtungen, die durch den Deutschen Akademischen Austausch Dienst (DAAD) „DAAD Transformationspartnerschaft Programm 2019-2020“ und das Deutsche Außenministerium gefördert wird.

Zentral ist im Projekt der hohe Bedarf an Lokalisierungsstrategien von Theorien und Methoden der Sozialen Arbeit im arabischen Kontext. Oft haben arabische Länder westliche Sozialarbeit ohne angemessene Anpassung an den arabischen Kontext und ohne angemessene Integration indigenen Wissens in die Theoriebildung übernommen. Darüber hinaus fehlt es der Arabischen Sozialen Arbeit oft an Strukturen für wissenschaftliche Forschung und Wissenstransfer. Junge Akademikerinnen und Akademiker sind in der arabischen Sozialarbeit knapp und meist in westlichen statt in arabischen Staaten akademisch sozialisiert. Dies stellt einen Engpass für die Entwicklung der Sozialen Arbeit im arabischen Raum dar. In unserem Projekt erfassen wir die Potenziale und Herausforderungen der Lokalisierung in den arabischen Ländern und kreieren ein wissenschaftliches Netzwerk sowie eine Plattform für den entsprechenden Diskurs aufbauen. Dafür haben wir ein Forschungscluster initiiert, halten internationale Konferenzen in den beteiligten Ländern und fördern den Austausch von Studierenden. Angestoßen durch die Corona Pandemie befassen wir uns inzwischen auch mit lokalisierten Digitalisierungsmaßnahmen für die Lehre der Sozialen Arbeit.

 

Kontaktpersonen am IFAS: Prof. Dr. Hannah Reich, Stefanie Witter M.A.

Kooperationsbeteiligte: Prof. Dr. Christine Hildebrandt, Da'ad Nazzal (beide German Jordanian University), Prof. Dr. Ayat J.J. Nashwan, Fida'a Hussein (beide Yarmouk University, Jordanien), Prof. Dr. Rania Mansour, Aimee Ghanem (beide Lebanese University)

Projektlaufzeit: 2019-2020

Förderung: Deutscher Akademischer Austausch Dienst (DAAD), Deutsches Außenministerium

Weitere Informationen  auf der LOSWAC-Homepage