Improvisation Assessment Profiles (IAP)
In a Nutshell
Die Improvisation Assessment Profiles (IAP) von Kenneth E. Bruscia sind zum Assessment von Klient*innen konzipiert worden. Sie basieren auf der Abfolge aus klinischer Beobachtung, musikalischer Analyse und psychologischer Interpretation der musikalischen Improvisation. Dieser Fokus auf Improvisationen, sowohl auf den Prozess der Improvisation, wie sie von Klient*innen erlebt wird und dem musikalischen Resultat, sind Kennzeichen der IAP.
Ingesamt bestehen die Improvisation Assessment Profiles aus sechs verschiedenen Profilen, die jeweils verschiedene musikalische Prozesse thematisieren: Integration, Variability, Tension, Congruence, Salience und Autonomy. Jedes dieser Profile bewertet Abschnitte oder komplette Improvisationen in einer Abstufung aus fünf diskreten Gradienten. Die Analyse der einzelnen Profile, aus denen die jeweilige Bewertung auf der Profilskala hervorgeht, orientiert sich an verschiedenen musikalischen Skalen (Rhythmus, Tempo, Lautstärke, Timbre,...) , die den Profilen zugeordnet sind.
Die Analyse musikalischer Improvisationen kann entweder von den jeweiligen Profilen als "Perspektive" mit dazugehörigen musikalischen Skalen oder von den musikalischen Skalen mit Rückschlüssen auf die verschiedenen Profile selbst ausgehen.
Rolle in HIGH-M
Die Improvisation Assessment Profiles bilden die Grundlage von HIGH-M. Zentral ist das Autonomy-Profile, das die Dynamik der Interaktion zwischen Therapeut*in und Klient*in analysiert.
Folgende fünf Gradienten unterscheidet das Autonomy Profil: Dependent, Follower, Partner, Leader und Resister. Die automatisierte Analyse dieser fünf Gradienten auf unterschiedlichen musikalischen Ebenen ist das Ziel von HIGH-M.
Weiterhin bildet das Autonomy Profile der Improvisation Assessment Profiles die Grundlage für die Autonomy Microanalysis von Thomas Wosch.
Literatur
Bruscia, K. E. (1987). Improvisational Models of Music Therapy. C.C. Thomas.