GJU Online Symposium & Konferenz
Anti-Oppressive Praxis Konferenz 2025
Die zweite Konferenz zum Thema „Anti-Oppressive Praxis in der Sozialen Arbeit" an der German Jordanien University (GJU) fand am 5. Juni 2025 statt und brachte Sozialarbeitende, Forschende und pädagogische Fachkräfte aus dem gesamten Nahen Osten zusammen, um einen kritischen Dialog über soziale Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und gesellschaftliche Transformation zu führen. Die Veranstaltung befasste sich mit grundlegenden Prinzipien anti-unterdrückerischer Praxis, Strategien zur Stärkung von Gemeinschaften, regionalen Ansätzen im Nahen Osten sowie der Bedeutung interkultureller und internationaler Zusammenarbeit in der Sozialen Arbeit.
Die Referierenden brachten vielfältige Perspektiven ein, die auf praktischen Erfahrungen und wissenschaftlicher Forschung basieren. Nagham Adeeb Alead beleuchtete die psychologischen und kulturellen Herausforderungen des „ambiguous loss“ in Familien vermisster Personen und griff dabei auf Pauline Boss’ Theorie zurück, um therapeutische Unterstützung bei unaufgelöster Trauer hervorzuheben. Raghad Zayed untersuchte die Rolle von kreativem Schreiben und Narrativer Therapie, um marginalisierte Personen dabei zu unterstützen, ihre Geschichten zurückzuerobern. Tasneem Abed Ahmad Sobeih stellte die TV-Plattform „Yalla Netghayar“ vor, die Bildungsberater*innen und Eltern mit psychischen Gesundheitsressourcen, Trainings und interaktiven Inhalten unterstützt, um das Wohlbefinden der Gemeinschaft und positives Erziehungsverhalten zu fördern. Deema Alhamdan teilte Erfahrungen aus ihrer ehrenamtlichen Arbeit mit vulnerablen Gruppen und betonte ethische Herausforderungen wie Neutralität und Würde bei der Verteilung von Hilfsgütern. Sara Al-Hussien hob Tagebuchschreiben als therapeutisches Instrument zur Verarbeitung von Trauma und zur Förderung von Selbstwahrnehmung auf individueller und gemeinschaftlicher Ebene hervor. Bisan Abuhmaid präsentierte einen Vergleich der klinischen Sozialen Arbeit in Katar und Jordanien und betonte dabei, wie kulturelle und politische Rahmenbedingungen die Anwendung sozialarbeiterischer Theorien beeinflussen. Enas Ahmad AlShorman thematisierte die Integration der Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) in die Soziale Arbeit und betonte die Beiträge von Institutionen wie der Deutsch-Jordanischen Universität zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung hervor.
Weitere Beträge bereicherten das Programm zusätzlich: Reem Abu Kishik präsentierte zu künstlerisch-therapeutische Gemeinwesenarbeit, Amira Qattan thematisierte Herausforderungen der Datenerhebung in der Forschung der Sozialen Arbeit, Sara AlUtaibi und Mays Abdeen beleuchteten die Spannungen zwischen wohltätigkeits- und bürgerrechtsbasierten Modellen im Sozialsystem.
Die Konferenz bot eine wichtige Plattform für regionalen Austausch, Wissenstransfer und kritische Reflexion und stärkte das gemeinsame Engagement für ethischen, inklusiven und transformativen sozialen Wandel.



Anti-Oppressive Praxis Konferenz 2024
Am 25. und 26. September 2024 organisierte die GJU in Zusammenarbeit mit der THWS und der Modern University for Business and Science (MUBS) die Anti-Oppressive Praxis Konferenz. Die Veranstaltung brachte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende zusammen, um kritische Diskussionen über Postkolonialismus, psychische Gesundheit und die Herausforderungen marginalisierter Gemeinschaften zu führen.
Die Konferenz beinhaltete spannende Vorträge:
- Antonia Hendrick and Susan Young: "Contemporary Applications of Postcolonialism in Social Practices"
- Dr. Hayfaa Al-Kandari (Kuwait University): "Working with Disability"
- Mina Ghanim (GIZ): "The Role of GIZ in Promoting Mental Health"
- Sara Hussien: "The Role of Hobbies in Self-Care"
- Amal Hawari (MUBS): "Child Protection"
- Mr. Ali Fawaz: "Syrian Refugee Children in Camps"
- Noor Hamash: "Conceptualizing Post-Displacement for Syrian Refugees in Jordan"
- Raghad Zayed: "Caregivers of Children with Mental Health Problems in Zaatari Refugee Camp"
- Nagham Alead: "Teacher Perspectives on Out-of-School Students"
- Hanna AlBarazi: "The Psychological Impact of Divorce on Children and Adolescents"
Die Konferenz schuf eine erfolgreiche Plattform für bedeutungsvolle Dialoge zu drängenden sozialen Fragen und hob die Bedeutung gemeinsamer Ansätze zur Bewältigung systemischer Unterdrückung hervor. Die Teilnehmenden gingen mit dem festen Willen, in ihren jeweiligen Bereichen anti-oppressive Praktiken umzusetzen, und mit einem gestärkten Bewusstsein für die Rolle akademischer Einrichtungen bei der Förderung sozialer Gerechtigkeit sowie der Unterstützung psychischer Gesundheit nach Hause. Die Veranstaltung legte den Grundstein für zukünftige Kooperationen und Forschungsinitiativen und inspirierte die Teilnehmenden dazu, sich weiterhin für integrativere und widerstandsfähigere Gemeinschaften einzusetzen.



