Drei unterschiedliche Gruppenbilder in der Natur

Projektbeschreibung & Ziele

Professionelle Fachkräfte der Sozialen Arbeit stehen vor großen Herausforderungen im Umgang mit widersprüchlichen Imperativen und unsicheren Kontexten, die von zunehmenden wirtschaftlichen Unterschieden, ökologischen, ökonomischen und gesundheitlichen Krisen sowie von verschieden Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und gewalttätigem Extremismus geprägt sind. Mit zunehmenden globalen Krisen, muss die Soziale Arbeit ihr methodisches Repertoire erweitern und entsprechend ihre Arbeits- und Lehrpraktiken anpassen.

 

Der thematische Schwerpunkt des Projektes liegt auf der professionellen Weiterentwicklung des Bildungssystems der internationalen Sozialen Arbeit, welches angesichts globaler Herausforderungen, Krisen, Kriegen und Katastrophen bedarfsgerechter, internationaler, kultursensibler, konfliktsensibler und lokal verankert werden muss. Dieses globale Bewusstsein beinhaltet auch eine Erweiterung der Perspektiven und das Akzeptieren von Nachhaltigkeit als Kernkonzept in der Lehrpraxis der Sozialen Arbeit. Ziel des Projektes ist es, durch die Implementierung neuer Lehr- und Lernformate, die beruflichen Kompetenzen der Studierenden zu fördern und die allgemeine Wissensproduktion und -vermittlung der Hochschulbildung zu verbessern. 

 

Zur Stärkung der Krisenresilienz und Ermächtigung von Sozialarbeitenden entwickelt das Projekt einerseits Lehrformate und führt diese durch, die darauf abzielen neben der Wissensvermittlung auch die Studierenden in ihrer persönlichen Entwicklung zu stärken und gleichzeitig Beziehungsbildung zwischen den Studierenden aus unterschiedlichen Kulturen zu ermöglichen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf der Achtsamkeitspraxis, erfahrungsbasiertem Lernen und Prozesse der Bewusstseinsbildung, die die zukünftigen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in ihrer Selbstreflektion stärken und ihre Ambiguitätstoleranz und emotionale Intelligenz fördern. Andererseits zielt das Projekt darauf ab das Bildungssystem der Sozialen Arbeit dahingehend zu transformieren, dass mehr Partizipation und internationale Vernetzung in den Lehrplänen verankert werden und gleichzeitig persönliche Entwicklung und Befähigung (Empowerment) als Kernkompetenzen in der Hochschulbildung akzeptiert und integriert werden. 

 

Mit den Maßnahmen des Projektes, sollen drei Hauptziele bis 2025 erreicht werden. 

Durch unterschiedliche Projektaktivitäten, wie zum Beispiel Praxisprojekte, Mobilitäten, Workshops, Praktika und Symposien, sollen die beruflichen Kompetenzen von Studierenden durch neue, erfahrungsbasierte, partizipative und praxisorientiere Lehrangebote gefördert werden. Die Projektmitarbeitenden sehen einen Mehrwert in dem praktischen Lernen im Rahmen alternativer Lehrformate. Das Projekt soll als Vorbild dienen und eine nachhaltige Umstrukturierung der Hochschullehrpläne erreichen, um zukünftige Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter bestmöglich auf die praktische Arbeit in Krisensituationen vorzubereiten. 

Soziale Arbeit wird von vergangen, aktuellen und zukünftigen Krisen beeinflusst und geformt. Dadurch, dass individuelle Menschen und Gemeinschaften in der Arbeit im Mittelpunkt stehen, müssen Sozialarbeitende sich beständig weiterentwickeln. Um dies zu fördern, werden im Rahmen des Projektes, Doktoranden innerhalb des Projektteams sowie Forschungsprojekte unterstützt und gefördert, damit zukünftige Sozialarbeitende ebenfalls von der Wissensentwicklung profitieren können. Im Rahmen von Symposien und internationalen Veranstaltungen wie zum Beispiel die Menschenrechts-Woche in Würzburg, ist das Ziel in den kommenden Jahren neue Kooperationen zu entwickeln und das derzeitige Netzwerk von Gleichgesinnten zu vergrößern. Mithilfe eines größeren Netzwerkes können mehr Veränderungen angestrebt werden. 

Aufgrund von immer häufigeren globalen Krisen und deren Auswirkungen wird es für professionelle Sozialarbeitende immer wichtiger bereits während der Hochschulbildung mit unterschiedlichen kulturellen Perspektiven und Interventionsmöglichkeiten konfrontiert zu werden, um später als Professionelle Diskriminierung, Ausgrenzung und gewalttätige Konflikte zu bekämpfen. Durch die trinationale Kooperation, lernen Studierende der Sozialen Arbeit im Libanon, in Jordanien und in Deutschland viele verschiedene Perspektiven kennen. Durch die Implementierung der Projektaktivitäten können mit der Zeit die Bildungsinstitutionen der Sozialen Arbeit weiter internationalisiert werden. Zusätzlich werden durch die Kooperation die relativ neuen Studiengänge der Sozialen Arbeit in Jordanien und dem Libanon gefördert und gefestigt werden.